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Der Vater weiß, wann es Zeit ist 1082

Administrator Beiträge: 5386 Forumgründer *****
Der Vater weiß, wann es Zeit ist
« am: August 29, 2013, 10:03:04 Vormittag »
Sagt Robert: „O ja, du hast ganz recht. Jeder Mensch für sich tut wohl daran, wenn er seiner vorgesetzten Obrigkeit gehorcht in weltlichen Dingen und sich friedfertig verhält bei allen Lagen des irdischen Lebens. Aber was sollen die armen Menschen machen, wenn ihre Herrscher aus Furcht, Thron und Glanz zu verlieren, bei ihren Untergebenen auch die Sphäre des Geistes angreifen? Wenn sie dieselben fesseln und der Seele und dem Geist die Sehe verfinstern, die reine Lehre des Herrn auf Erden in ein Götzentum verwandeln und dadurch die Menschheit mit aller Blindheit schlagen? Was sollen da solche geknechtete Menschen tun, so die herrschsüchtigen Kronträger für die vom Herrn Selbst erweckten Geister Scheiterhaufen, Galgen oder mindestens harte Kerker errichten?

Soll den Menschen auch da aus den Himmeln kein Recht zuständig sein, sich der Geistesmörder zu entledigen? Ist auch solch ein Handeln wider die Ordnung der Himmel, muß man folgerichtig doch annehmen, daß es dem Herrn einerlei ist, ob der Mensch auf der Welt ein Fetischdiener, ein finsterer Heide oder ein reiner Christ ist. Wenn aber das der Fall ist, sehe ich die ganze Erlösungsgeschichte, alle Wahrheiten der Propheten und die reine Wunderlehre des Lebens aus dem Munde Gottes nicht ein. Denn da hätte die Menschheit lieber in ihrer Urnacht verbleiben sollen. Millionen von Menschen, die sich Christen nennen, haben von Christus dem Herrn und von Seiner Lehre nicht den leisesten Begriff. Der Papst ist ihr Gott und der Regent sein Handlanger. Beide sorgen nach Kräften für die Verfinsterung der Menschen, um jeden Funken Geistes in ihren Untertanen zu ersticken. Sage, Freund, haben die sich noch irgendwo vorfindenden helleren Gesellschaften auch da keinen Funken Recht, sich gegen solche geistige Tyrannei zu erheben und sie zu vernichten?“

Sagt Petrus: „So sie es vermögen, warum nicht? Können sie aber so etwas nicht, wird ihnen ihr Versuch bitter zu stehen kommen, und sie werden dann in der Folge noch zehnfach mehr geknechtet als früher. Ich sage dir, es bleibt ewig bei dem, daß Menschen für sich allein gar nichts tun können. Tun sie dennoch etwas, so machen sie nur, daß ihr Zustand verschlimmert, nie aber gebessert wird. Ganz etwas anderes ist es, wenn eine reinere Gesellschaft von Menschen den Herrn um Hilfe und Schutz anfleht. Da legt dann der Herr Selbst die Hand ans Werk, und mit der Tyrannei hat es dann für immer ein Ende. Nur die Allmacht kann jede andere Macht schlagen! Des Menschen Ohnmacht aber vermag nichts ohne den Herrn. – Im übrigen weiß der Herr genau, wie weit Er eine Tyrannei fortkommen lassen kann.

Ich sage dir: Der Herr mißt eines jeden Zeit. Und so ist auch aller Tyrannen Zeit genauest bemessen. Es fehlt oft nur der letzte Tropfen, fällt dieser, dann ist die Zeit zu Ende. Darum sorge dich nicht mehr um die Verhältnisse der Erde! Der Herr versteht sie am besten zu leiten und zu schlichten.

Wie oft habe ich schon von besseren Erdenmenschen den Wunsch vernommen, der Herr möchte dem Papsttum doch endlich einmal ein Ende machen. Aber der Herr säumt noch immer, und Er weiß es gar wohl, warum Er das tut. Daß Er aber nicht mehr lange säumen wird, dessen kannst du völlig versichert sein. Rom meint wohl einem Phönix gleich zu sein, der sich selbst verbrennt und dann aus seiner Asche wieder herrlicher denn früher ersteht. Aber diesmal wird es am Ende bei der Asche verbleiben. Und so wird es nun auch manchen anderen ergehen auf der Erde! Verstehst du das?“


Robert Blum, Band 2, Kap.290