Lieber Vladimir,
was du erlebt hast ist sehr schön und besonders. Du hast Liebe zu Jesus empfunden und Geborgenheit und Frieden, aber ich Frage dich: Wem und wie könntest du das je wissenschaftlich beweisen?... Doch Wissenschaft und Glaube gehören zusammen:
Glauben tut doch jeder Mensch. Als Kinder glauben wir den Eltern, dann den Lehrern und später der Wissenschaft. Glaube ist auch der Antrieb der Forscher und Wissenschaftler, Antworten auf ihre Fragen zu finden, denn – mal ehrlich – ein denkender, mit Vernunft begabter Mensch hat doch sicher auch Fragen auf die er noch keine Antwort gefunden hat. Der Wissenschaftler glaubt zunächst einer Hypothese, die theoretisch ist, doch nur durch den Glauben daran wird er tätig in eine Richtung zu forschen, um den Beweis für seine Annahme zu finden... Der Mensch am Bahnhof glaubt dem Fahrplan. Doch ob dieser Glaube gerechtfertigt ist, und er zum dort angegebenen Zeitpunkt am angegebenen Ziel ankommen wird, das wird sich nur im Tun nach dem Geglaubten beweisen... So ist also ein Glaube nur dann als ein solcher ernstzunehmen, wenn danach gehandelt und geforscht wird. Selbst der Atheist, der an keinen Sich selbst bewussten, intelligenten Schöpfer und an keine geistige Welt hinter der Materiellen glaubt, ist ein Gläubiger seiner Zunft, nur mit dem Unterschied, dass er keinen Fahrplan hat, an dem er seinen Glauben prüfen kann. Er braucht bloß eine ablehnende Haltung einnehmen und weder das Für noch das Wider zu erforschen. Frage: Ist das besonders vernünftig? … Nur wer sucht und forscht, der kann auch finden was er sucht. Nur wer einen Wahrheitsdrang in sich hat, ein Ziel, das es zu erreichen gilt, der gräbt auch tiefer. So verhält der Mensch sich doch auch mit den Edelmetallen dieser Erde: Das Gold liegt nicht an der Oberfläche, es muss zutage befördert werden, was Kraft und Mühe kostet, oft auch Mut, Zuversicht, Ausdauer und Geduld.... und ebenso ist es mit den tiefen, geistigen Wahrheiten des Lebens, welche eben geistig sind, nicht materiell. Der Geist ist das Reale, Wahre, Wirkliche, denn die Materie bestünde nicht ohne den Geist... solches sagte schon der Physik-Nobelpreisträger Max Planck nach der Erforschung des Atoms. Geist ist die Kraft, welche die Teilchen (im Mikrokosmos), bzw. die Teile (im Makrokosmos) in Schwingung versetzt, und er erforschte sogar weiter, dass diese Kraft eine sich selbst allerhöchst bewusste und intelligente sein muss, weil sie alle die Vorgänge ordnet. Kurz: Wissenschaft und Glaube gehören eng zusammen. So gibt es auch keinen Tod im klassischen Verständnis von „Auslöschung“. Wir sind nicht Wesen körperlicher, sondern geistiger Art, die einen Avatar in Bewegung versetzen, der nur eine Körpermaschine ist...
Es gibt also nur 2 Möglichkeiten: 1. Der Mensch ist das Produkt eines blinden Zufalls oder 2. Er ist geschöpflich. Das Erstere kann man ausschließen wenn man die Ordnung in allen Dingen betrachtet und weiß, dass es eine Kraft aus sich selbst nicht geben kann. Bleibt also nur das Letztere. Wenn aber so, dann muss es dem Geschöpf möglich sein, seinen Schöpfer zu erkennen und zu finden, denn man ist in dem Fall ja ein aus IHM Selbst herausgestelltes Teil. Also fängt es zunächst an, sich selbst zu erkennen um dann nach und nach auch IHN zu finden inwendig in sich, nicht irgendwo außerhalb, denn das Leben ist geistig und der Geist das Inwendigste eines jeden Dinges. Es ist also logisch, dass man an die Existenz eines übergeordneten Geistwesen erst zu glauben anfangen muss, bevor man nach IHM forschen und Es auch finden muss (Ursache/Wirkung). Daher es sich jeder nur selbst zuzuschreiben hat, der keine tiefe Erkenntnis in allen Geheimnissen des Lebens besitzt, denn die Mittel, Möglichkeiten und Gelegenheiten dazu sind einem jeden Menschen von Natur aus gegeben. Jesus hat uns den Fahrplan dazu gezeigt, um an das große Ziel zu gelangen und unterwegs dort hin mehr und mehr in das geistige Schauen zu kommen. Es gibt immer einen Weg für jeden selbst es herauszufinden: An etwas glauben und nach dem Geglaubten handeln. Nicht beim bloßen Glauben verharren, und nicht nur das tun, was Andere sagen, also passiv sein - das verursacht nur Streit und Spaltungen und Kriege und Verwüstungen - sondern selbst tätig werden. Dann wird die Folge schon zeigen, welche Früchte das Handeln nach dem Geglaubten hervorbringen wird und ob es Wahrheit oder ein Irrtum ist.
Ein Slogan der Wissenschaft lautet: „Wir irren uns empor“... weil man immer wieder dem Irrtum Glauben schenkt, und sich so in der Materie empor irren muss zu mehr Verstandeswissen, was nur immer noch mehr Fragen aufwirft. Jesus Christus spricht: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“... warum denn will man Seinen Worten nicht glauben und danach handeln? Mehr als einmal mehr irren ginge ja schließlich nicht, und Irren gehört doch zur Wissenschaft dazu. Der Grund für die ablehnende Haltung kann demnach nur sein, die Wahrheit ohne Gott finden zu wollen um keinen Schöpfer über sich annehmen zu müssen, ja, Ihn am liebsten als nicht existierend zu beweisen und sich selbst zum Herrscher zu ernennen. Wenn es also heißt: „Dem Demütigen nur schenkt Gott Seine Gnade.“, so wissen wir jetzt, dass dies keinen Willkür-Akt Gottes meint, sondern das Prinzip von Ursache und Wirkung ist, da es auch heißen könnte: „Der Hochmütige möchte kein Wesen über sich und keine Belehrung annehmen.“ … So irrt sich die Wissenschaft zwar empor, jedoch niemals über die Schwelle von Raum- und Zeit hinaus, welche die gerichtete Materie ist, denn den Geist kann unser Verstand, der nur Raum- und Zeitbegriffe kennt, nicht fassen. Das ist allein dem Geist in uns vorbehalten, welcher ist die Liebe mit all seiner Vorstellungs- und Wirkungskraft. Sie ist der Urgrund alles geistigen, ewigen, unendlichen Lebens, Jenseits von Raum und Zeit, welche auch das Diesseits hervorbringt, vollkommen durchdringt und in Entsprechung mit diesem steht, welche nur mit dem Gemüt, dem geistigen Organ, nicht aber mit dem Verstand des Menschen korrespondieren kann. Die Wahrheit liegt hinter dem Vorhang der Materie. Dies zu glauben wäre ein großer Schritt, doch es fordert auch eine Entmachtung des so hochtrabenden Menschenverstandes und die Rückkehr in die Einfalt des Glaubens und kindlichen Gemüts.
Verzeih die vielen Worte, Ich hoffe dennoch, ich konnte dir ein Licht geben.
Lieben Gruß
Hanno